20’000 Würfe in einer Woche – schaffen wir das?

Nach einer eher unruhigen ersten Nacht ist um 7 Uhr Tagwache. Bereits einige Minuten später rennt die ganze Gruppe auf der Finnenbahn ihre Runden. Im Grossen und Ganzen war der Jogging-Einsatz gut – die einen oder anderen, haben ihre Kräfte aber noch gespart, damit sie für die ganze Woche reichen. Wahrscheinlich haben einige schon erahnt, dass das Wochenziel dieses Jahr, kräfteraubend werden könnte. Das Wochenziel im Judotraining ist diesen Jahr hoch gesetzt. Alle Teilnehmer zusammen sollen bis Ende Woche 20’000 mal werfen.

Nun, nochmals zurück zum Morgen. Bevor es mit dem ersten Training los geht, werden alle Reserven beim Morgenessen aufgefüllt.  Es gibt Brot, Milch, Orangensaft und Hanspi hat für das ganze Lager selbstgemachte Konfitüre und eigenen Honig mitgenommen – ein grosses Dankeschön an dieser Stelle.

Auch dieses Jahr trainieren wir wieder in der Regazzihalle – die grosse Indoor-Leichtatheltikhalle ausserhalb des Centro-Geländes und dürfen die riesige Halle für uns alleine benützen. Bevor wir mit dem Training loslegen, müssen die 200qm Mattenfläche aufgestellt werden – dies heisst innert kürzester Zeit 200 Matten passend genau aneinander zu legen.

Endlich kann es losgehen: Die Grossen dürfen bei Reto und Ilir den Hüftwurf Sode-tsuri-komi-goshi üben, während die Kleinen die Tai-othoshi-Technik bei Sara und Tabea verfeinern.

Nach der Pause wird nun auf’s Wochenzeilt hingearbeitet – schliesslich erreicht der Wurfzähler den Stand von 2’485 Würfen bevor es mit Randori weitergeht.

Hungrig erscheinen die Kinder um 12:30 zum Mittagessen. Es gibt geschwellte Kartoffeln mit einer grossen Auswahl an Käse – sehr schön und dekorativ angerichtet von Aruna und Géraldine. Ein Psychologe wäre sicherlich in der Lage, die fantasievolle Käselandschaft, die schön drappierten Rüeblirondelllen und die kunstvoll gedrehten Gurkenscheiben in ein Stimmungsbild der Psyche zu übertragen – und ich bin überzeugt dass er etwas sehr fröhliches interpretieren würde.

Um 14 Uhr startet der zweite Teil des heutigen Tages. Nun übernimmt Ilir mit Tabea die Grossen und zeigt ihnen die Kniffs und Tricks rund um die Handwurftechnik Tai-otoshi. Während Sara und Reto mit den Kleinen die wichtigen Bewegungen zum Seio-nage eintrainieren.

Auch am Nachmittag steht wieder nach der Pause das Wochenzielt auf dem Programm – es macht nur noch bumm, bumm, bumm.. und der Boden vibriert vor lauter Würfe. Bis zum Schluss zeigt der Wurfzähler über 6’000 Würfe an. Einige Kinder haben in der zweiten Tageshäfte nochmals kräftig Gas gegeben und sich ins Zeug gelegt, dass das Ziel in Reichweite bleibt. Tagesbestleistungen zeigen heute Sakai und Balz, die zusammen innert 15 Minuten 230 Würfe auf die Matten zaubern. Zum Abschluss des Nachmittagsprogram steht das Bad im See auf dem Plan. Wärend Einige sich vergnügt im Wasser und auf dem Floss tummeln, legen die Anderen eher Wert auf Erholung und liegen auf der Wiese.

Zum Nachtessen gibt es Riz Casimir mit einer vielzahl frischer Früchte und dazu Salat. Die Küchenmannschaft gibt sich heute Abend grosse Mühe, die Freizeit bis zum Abendprogram zu überbrücken und arbeitet in einer solchen Geschwindigkeit, dass sie eine geschlagene 3/4 Stunden mit dem Abwasch beschäftigt ist. Es wird sogar nach Handschuhen zum Abtrocknen der Gläser gefragt und das Leiterteam ist überzeugt, dass heute ein Kind eine Premiere erlebt: Zum ersten Mal einen Besen und einen Tischlumpen von Nahe gesehen und sogar angefasst! Von Benutzen können wir noch nicht sprechen, aber ein zaghafter Versuch ist erkennbar.

Am Abend gibt es entweder Beachvolleyball mit Ilir oder ein Unihockey- / Basketballturnier mit Tabea, Sara, Aruna und Géraldine. Da Kilian beschlosen hat, seinen Hut zu vergessen, darf er vor dem Dessert 10 Liegestützen machen. Zum Dessert werden wir heute von der Küchenmannschaft mit einer Süssmostcrème verwöhnt. Anschliessend ist Bettruhe angesagt. (betonung auf ‚ruhe‘).

Am Abend sitzen die Leiter noch kurz zusammen und besprechen den Tag. Nicolas organisiert noch kurz eine Flasche Rotwen (‚erfüllt‘), versucht die Flasche zu öffnen (‚halb-erfüllt‘) und verschütet ein Glasauf das Tablet und die Hose von Hanspi (‚Nicht erfüllt‘). Retterin des Tage ist Aruna: Sie rettet eine kleine Eidechse – die fast von Reto verspiesen wird. Sie würde dies am liebsten posten – mit hagbag oder hashbag oder evtl. doch hashtag?
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