Zwei Jahre in einer Nacht ?

Die erste Nacht war zwar recht ruhig aber bevor es soweit war waren für ein paar Plaudertaschen noch ein paar Liegestützen angesagt. Leider war die Zeit bis zur Nachtruhe zu kurz, als das es gereicht hätte, sich gegenseitig die zwei Jahre seit dem letzten Lager in einer Nacht zu erzählen – das war jedenfalls die Erklärung, warum in einem Zelt noch so gequatscht wurde.

Heute Morgen 7:00 Uhr werden die Kinder aus ihren Träumen gerissen und es heisst Joggingzeug anziehen. Der Weg zur Finnenbahn ist nicht weit. Dieses Jahr ist unser Zeltlager ganz nahe zum See gelegen. Und so sind auch schon bald die Schlafflöhe abgeschüttelt und die Muskeln warmgelaufen. 

Um 8 Uhr – nach einer kurzen Duschrunde – steht das Morgenessen bereit. Auch dieses Jahr dürfen wir uns wieder über sehr abwechslungsreiches Brot direkt vom Beck und selbstgemachte Konfiture und Honig vom „Bienen-Hanspi“ freuen.

Mit gestilltem Hunger und Judogi bepackt begeben wir uns gemeinsam zur Squash-Halle, wo wir unser Dojo einrichten dürfen. Dieses Jahr haben wir wieder das grosse Glück, dass wir nach einigen Jahren wieder die Halle im  Gotthardogebäude zugeteilt erhalten haben, die sich innerhalb des Centro befindet.

Bevor aber das Training beginnen kann sind Techniker am Werk, denn die Wände der Squashhalle lassen sich nicht wegschieben. Mit dem Mattenlegen kann trotzdem schon mal gestartet werden. Die Covid-Massnahmen verlängern das Vorbereitungsprozedere aber zusätzlich, denn die Matten müssen auch noch desinfiziert werden. Mit zwei Standard Wischbesen und zwei Sprayflaschen kann es sich fast nur um Stunden handeln, bis die grosse Tatami-Fläche für´s Training bereit.

Das erste Training dauert entsprechend nun nicht mehr all zu lange. Nach einer Aufwärmrunde und ein paar Eindrehtechniken ruft bereits die Pause. 

Im zweiten Trainingsteil wird das Wochenziel eingeführt: «Zehn kleine Judokas»

Was dies genau ist, werden wir später noch berichten. Mit Randori schliessen wir den heutigen ersten Trainingsmorgen ab.

Zum Zmittag gibt es heute Birchermüeslibuffet. Das Müesli kann sich jeder nach Wunsch zusammenstellen lassen und so mit Früchten nach seinem Geschmack ergänzen.

Am Nachmittag geht das Training mit Stand- und Übergang in Bodentechnik weiter. Tomoene-nage wird mit Radwende überlaufen und mit Kami-shio-gatame abgeschlossen. Nach ausgiebigem Üben gibt es Eine Verschnaufpause mit einem Zvieri, danach wird die Befreiung aus dem Festhalter Kami-shio-gatame

Befreiung aus Kami Shio katame geübt. Das geübte kann im Anschluss gleich im Randori angewendet werden.

Zum Abschluss dürfen die Judokas Gruppenweise am Wochenziel arbeiten.

Bevor es Nachtessen gibt, dürfen sich die Kinder wieder im See abkühlen. Jene, die noch genügend Energie haben spielen Beach-Volleyball.

Zum Znacht gibt es heute selbstgemachten Hackbraten mit Kartoffelstock und Erbsen-/Rüebli-Gemüsebeilage. Auch heute sind die Teller wieder leergefegt.

Als Abendaktivitäten können sich die Kinder Unihockey, Fussball, Basketball, Volleyball aussuchen. Ein paar entscheiden sich lieber für Quatschen, was aber rasch von Cedric unterbrochen wird. Als hätten sie noch kein Training gehabt rennen sie hinter dem Unihockey-, Basket- oder Fussball hinterher. Beim beach-Volley ist das Netz eine fast zu grosse Hürde und so werden alternative Beach-Volleyballvarianten gegenüber der regelüblichen bevorzugt.

Während noch die letzten Bälle von Spieler zu Spieler wechseln, wird in der Küche mit Hilfe von reiner Muskelkraft flüssiger zu festem Rahm geschlagen. Es ist also auch in der Küche sportlichkeit gefragt, wenn die entsprechenden Hilfsmittel fehlen. Michi und Hanspi G. leisten so ihren Beitragzum heutigen Dessert: Es gibt einen ‚Himbeertraum‘.

Traum: gutes Stichwort… 

Und so endet der Tag und wir freuen uns bereits auf morgen.

 

 

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