Tropfen auf der Stirn und von oben
Über Nacht hat es wieder geregnet. Dies bringt uns jeweils eine willkommene Abkühlung, damit wir trotz der Hitze gut schlafen können. Pünktlich kurz vor 7 hört der Regen auf, so dass wir trotzdem Frühsport machen können. Die Teilnehmer wären sicher sehr enttäuscht, wenn sie ausschlafen dürften. Wir treffen und um 10 nach 7 bei den Aufenthaltsräumen. Tabea leitet die heutige Einheit. Zusammen rennen die Kinder zum unterdeckten Teil der Turnhalle ‚Gottardo‘ für eine Lektion Crossfit. Leider ist genau zur gleichen Zeit die Putzmaschine vom Centro am gleichen Ort in Betrieb und wir müssen trotzdem auf den nassen Teer und das feuchte Gras ausweichen. Zu Musik machen die Kinder verschiedene Übungen und kommen dabei ins Schwitzen. Gewisse mehr, gewisse weniger – und dies nicht nur wegen unterschiedlichen Level bei der Kondition, sondern weil die Eigeninitiative bei (zum Glück sehr wenigen) Kids eher tief ist. Falls jemand auch zum Song einige Übungen machen will, einfach den Link anklicken.
Im Anschluss gibt es Frühstück – die Auswahl ist ähnlich wie an den anderen Tagen: Verschiedene Brote, selbstgemachte Konfitüre und eigenen Honig, dazu Joghurt und Cornflakes, Milch, Schokolade und Orangensaft.
Das Morgentraining bei den Älteren steht unter dem Motto Kombinationen. Es geht vor allem um Ko-uchi-maki-komi und anschliessenden Wechsel in einen Seoi-nage. Bei den Jüngeren wird Koeshi-Waza geübt: Tai-othoshi mit Übergang zu Ko-soto-maki komi. Anschliessend kann in den 2er Gruppen noch ein letztes Mal das Wochenziel geübt werden, bevor es morgen vorgestellt wird.
Als Mittagessen gibt es heute Tessinerspezialitäten. Gnocci mit an einer Cinque Pi Sauce (Panna, Pomodoro, Parmigiano, Pepe & Prezzemolo), dazu noch einen Tessinergratin (überbackene Tortelini). Es bleiben knapp 10 Gnocci übrig… Anika – unser heutiges Geburtstagskind darf noch ein Geschenk auspacken und die Gruppe sind instbrünstig – und völlig falsch- ein ‚Happy Birthday‘.
Das Training am Nachmittag läuft unter dem Motto ‚der Schweiss läuft‘. Das berühmt-berüchtigte Konditionstraining für Alle steht auf dem Programm. Ziel ist, dass jeder an seine eigenen Grenzen kommt und diese leicht überschreiten kann. Ilir leitet dieses Training, an welchem die ganze Trainercrew gearbeitet hat. Jeder hat ein paar Übungen zu einem abwechslungsreichen und schweisstreibenden Training beigesteuert. Die Judoka treiben sich gegenseitig an, werden von den Trainern motiviert -aber fast jeder schwitzt und wird müde. Zum Glück hat die Küche heute zusätzlich zum Tee und Wasser auch Bouillon mitgebracht. Das rausgeschwitzte Salz wird dadurch wieder rasch zugeführt und nach der Pause ist der Energiespeicher bei einigen Kindern wieder sehr gut gefüllt. Auch im 2. Teil vom Wettkampftraining wird gesprungen, gerannt und geschwitzt. Ilir beendet das diesjährige Konditionstraining mit einer Entspannungsübung.
Anschliessend steht ein Besuch am Strand auf dem Programm. Leider wird dieser Besuch relativ kurz. Entgegen den Prognosen beginnt es kurz vor 6 zu Gewittern und Regnen. Dadurch sind wir gezwungen, den Strandbesuch früher zu beenden und zum Zelt zurückzukehren. Die Schleusen im Tessin öffnen sich und innert weniger Minuten bilden sich au der Wiese vor dem Aufenthaltsraum grosse Wasserlachen. Glücklicherweise haben wir für das Abendprogramm etwas drinnen vorgesehen.
Ein Highlight der Woche steht beim Nachtessen auf dem Menuplan. Es gibt überbackenen Käsetoast mit Tomate, Ananas oder natur. Die Küche bereitet über 300 Toasts zu – und es bleibt keines übrig!
Für die über 14-jährigen folgt bereits das nächste Highlight: der Ausgang! Im Gegensatz zu den letzten Jahren sehen wir aber keine langen Einheiten mit viel Gel vor dem Spiegel, sonder nur wenig Jugendliche, welche in den Ausgang wollen. Die restlichen entscheiden sich für das Judolager-Programm: Ilir macht verschiedene Gesellschaftsspiele. Die Kinder sind mit voller Enthusiasmus dabei – die Lautstärke im Raum ist dementsprechend hoch……
Als Nachspeise gibt es Vanilleglacé mit einem Dekobuffet. Die Kinder haben die Auswahl zwischen Marshmallows, Schokoladenschümli, Schokoperlen und Schokoladensauce…. Nach dem Zuckerschub geht es ab ins Bett. Leider hat nicht jedes Zelt begriffen, dass Nachruhe das Wort ‚Ruhe‘ beinhaltet und es kommt soweit, dass der Securitas vom Centro sich über den Lärm beschwert und knapp vor 12 Uhr unsere Leiter alarmiert. Die Bewohner dieses Zeltes dürfen morgen vor dem Schwimmen im See auf eine 45-minütige Joggingrunde.